Heute ist „Totensonntag“ oder „Ewigkeitssonntag“, der letzte Sonntag im Kirchenjahr, an dem man daran gedenkt, wie kurz das Leben sein kann. Gestern ist mir ein passendes Lied über den Bildschirm geflimmert – mal wieder von OneRepublic. Deren Texte bringen einfach zum Nachdenken, genau wie Love Runs Out. Hier das Lyricvideo von OneRepublic:
Im Musikvideo zum Lied wird die Geschichte eines Junges aufgegriffen, der an einer Krankheit leidet, die seine Lebenszeit sehr verkürzt. Der Text bezieht sich darauf, das Leben voll zu genießen und möglichst alles zu tun, damit man am Ende des Lebens feststellen kann, dass man tatsächlich gelebt hat.
In den Strophen spricht der Sänger alle möglichen Wünsche für ein Leben aus: Durchhaltevermögen, schöne Zeiten, Liebe, Freude und vieles mehr. Der Refrain bezieht sich dann auf den Moment, wenn „die Zeit kommt“: der Besungene soll am Ende seines Lebens sagen können, alles getan, die Zeit genutzt und Orte gesehen zu haben. Ein Rückblick über das Leben soll nur eine Feststellung zulassen: Ich habe gelebt.
Ich mag dieses Lied, auch wenn es für mich eine ganz andere Aussage trägt, als womöglich für manch andere.
Leben ist das Allerseltenste in der Welt – die meisten Menschen existieren nur. – Oscar Wilde
Existieren bedeutet, wenn man nur das nötigste tut und dem Alltagstrott nachgeht, vielleicht auch ein Stück passiv ist. Leben klingt eher nach Abenteuer und Spannung. Es ist genial, viel erleben zu können, verrückte und schöne Dinge zu tun und auch schwere Zeiten durchzumachen und davon zu lernen.
Ist das aber der Grund, am Ende eines Lebens behaupten zu können, richtig gelebt zu haben und nichts zu bereuen?
Die Bibel vergleicht einen, der mit Gott lebt, mit einem Baum, der am Wasser gepflanzt ist (Psalm 1, Jeremia 17,8). Bei einem Baum, der unter den richtigen Bedingungen wächst, ist sichtbar wie viel Leben in ihm steckt und wie er blüht und gedeiht. Ganz im Gegensatz zu einem Baum, der gerade genug Wasser und Sonne zum existieren abbekommt.
Wir Menschen sind nicht geschaffen einfach nur zu Existieren, sondern zu Leben! Das beinhaltet auch Reisen, Abenteuer, Spannung, Freude, Menschen an seiner Seite und vieles mehr. Doch den Unterschied macht, für was, beziehungsweise für wen man lebt. Meiner Meinung nach ist Jesus Christus der, der den Unterschied zwischen Leben und Existieren bei einem Menschen ausmachen kann.
Ich persönlich lebe für Jesus. Es gibt geniale Zeiten aber auch Tage die nerven. Manchmal fühle ich mich gut, manchmal überhaupt nicht. Es ist nie alles perfekt. Manchmal existiere ich auch nur, weil ich vergesse zu leben. Für Jesus zu leben kann mal schwer sein und mal leicht.
Ob es sich mit Jesus im Herzen anders lebt, muss jeder für sich erfahren und feststellen.
Ich habe vielleicht nicht alles ausprobiert. Ich habe nicht die ganze Welt gesehen. Ich habe auch manches, was ich bereue. Ich für meinen Teil kann allerdings eines sagen: ICH LEBE.
Photo Credits: The Third Tree by Trey Ratcliff on flickr.com