Good Weather Forecast: Superhumans

Good Weather Forecast: Superhumans

Fühlst du dich „superhuman“? Ich glaube, wir hatten alle Momente in denen wir sagten: „Hier bin ich, Welt, zeig, was du drauf hast!“. Wir waren bereit, alles anzupacken, was das Leben uns brachte. Das mag manchmal funktionieren, aber wenn dann tatsächlich Dinge kommen wie Rechnungen, Miete, Sorgen und mehr, wenn uns die Realität einholt – dann fühlen wir uns weniger übermenschlich und mehr wie ein überaus menschlicher Mensch.

Im Moment fühle ich mich super und menschlich. Die Kombination aus beidem bekomme ich nur nicht wirklich hin. Super geht es mir, weil ich bald mein Studium abschließe, aber das Leben hat mir auch schon die menschliche Seite gezeigt. Ich hab mich für Jobs beworben, die aus meiner Sicht perfekt für mich gewesen wären, aber die Arbeitgeber sahen das anders. Ich muss herausfinden, was bei mir als nächstes kommt… eben ganz normale, menschliche Dinge.

Und dann höre ich das neue Album von „Good Weather Forecast“, das „Superhuman“ heißt und der Titelsong bleibt mir als Ohrwurm hängen. Hör doch mal rein:

Siehst du, was ich meine? Ich fühle mich wie ein Kind aus einer anderen Zeit, wo es möglich ist seine Träume zu leben und das Unmögliche zu schaffen. Wo ich stark und furchtlos bin und mich übermenschlich fühle. Ich will unzerstörbar sein und die Welt retten und dabei richtig gut aussehen.

Die Welt zum Lächeln bringen, ein Herz nach dem anderen!

Gerne wäre ich wie Superman oder Supergirl – am Tag mit einem guten Job die Welt verändern und sie heimlich retten, wenn es nötig ist. Eine Balance finden zwischen super sein und menschlich sein. Aber das Leben ist kein Comic und ich bin auch nicht von einem anderen Planeten mit übernatürlichen Kräften. Obwohl mir andere ständig sagen, wie talentiert ich bin und dass die Welt mich gut gebrauchen kann, will keiner mich für meine scheinbar tollen Fähigkeiten bezahlen. Aber auch Superman muss Clark Kent mit einem normalen Job sein, weil ihn auch niemand bezahlt, um die Welt zu retten.

Während ich meine normale Clark-Kent-Arbeitsstelle suche, denke ich auch darüber nach, wie ich diese Welt besser machen kann. Dazu muss ich nicht immer großartige Dinge tun… manchmal reichen schon Kleinigkeiten aus. Zum Beispiel, wenn ich jemandem einfach so ein kleines Herz aus Geschenkband schenke und sie durch diese unerwartete Geste zum Lächeln bringe. Es braucht oft nicht viel, um einen Unterschied zu machen, wir müssen es nur tun.

Zurück zum Lied – wenn ich mich übermenschlich fühle, was kann es dann für mich bedeuten? Klar, es ist ein Lied und muss nicht die Realität wiederspiegeln. Aber ich denke, es ist trotzdem eine wichtige Botschaft in „Superhumans“.

Ich weiß, dass die Jungs von GWF Christen sind, also könnte ich sagen, dass wir durch Jesus und seinen Heiligen Geist übermenschlich werden. Es stimmt zwar, dass in Christen die selbe Kraft herrscht, die Jesus von den Toten auferweckt hat und so viele unerwartete Dinge passieren können, doch die meisten Christen haben wohl trotzdem keine besonderen Fähigkeiten und können nicht blitzschnell rennen, fliegen oder ähnliches. Christen sind keine besseren Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Dieser Vergleich würde bis zu einem gewissen Grad funktionieren, aber das lasse ich mal.

Stattdessen will ich mich auf etwas anderes konzentrieren, das nicht nur für Christen gilt. „Superhumans“ spricht über vieles, was man tun kann, aber für mich ist das eher wer man ist.

Wir waren Kinder einer anderen Zeit,
mutige Herzen, die wie der Wind rannten.
Wie waren Seelen einer anderen Art,
wildes Feuer brannte in unserem Inneren.

Das wichtigste hier ist das Herz. In den Geschichten haben Superhumans alle möglichen Fähigkeiten, aber um ein Held zu werden, kommt es vor allem auf den Charakter und das Herz an – sie brauchen nicht nur die Fähigkeiten, die Welt zu Retten, sondern auch den Willen und den Mut dazu. Helden brauchen ein Herz für die Schwachen, die sich nicht selbst helfen können und dagegen tut der Held dann etwas. Clark Kent ist nicht Superman, weil er fliegen kann, sondern weil er Menschen hilft. Er ist immer superhuman, weil es seine Identität ist, nicht nur, wenn er seine Kräfte benutzt.

Bist du bereit, Superhuman zu sein? Manchmal weiß man gar nicht, wer diese genialen Dinge tut und so die Welt verändert… 😉

Superhuman zu sein heißt nicht, dass man besser ist als andere, sondern dass man in manchen Bereichen mehr für andere tun kann. Durch Talente und Leidenschaften und Selbstlosigkeit wehrt man sich gegen die aktuelle Lage und will sie zum Positiven verändern. „Das unmögliche zu leben“ bedeutet, dass man glaubt, es kann immer besser werden. Und wir alle haben verschiedene Bereiche, die uns am wichtigsten sind – Menschenrechte, Vielfalt, Gleichberechtigung, Friede, Fair Trade, Kindern helfen, Alte versorgen, Tiere schützen und vieles mehr. Niemand hat die Kraft, in jedem dieser Bereiche zu kämpfen und keiner ist wichtiger als der andere, deswegen müssen wir herausfinden, wofür unser Herz schlägt und wo wir etwas verändern können.

Am Ende des Musikvideos kann man sehen, wie die Superhumans nicht nur aus ihren Käfigen gekommen sind, sondern wie sie gemeinsam gehen. Sie haben verschiedene Fähigkeiten (und Schwächen), aber ihre Identität ist die gleiche und deswegen schließen sie sich zusammen. Das Lied erzählt nicht von „Ich bin ein Superhuman“, sondern „Wir sind Superhumans“. Wir brauchen andere mit den gleichen Zielen und Leidenschaften, auch wenn sie andere Talente haben.

Du kannst auch ein Superhuman sein. Wenn du nicht nur an dich selbst denkst, sondern dir gesellschaftliche Probleme wichtig sind und du die Welt besser machen willst, dann bist du ein Superhuman. Es ist keine Arbeitsstelle und du wirst wahrscheinlich kein Geld dafür bekommen. Aber es ist wer du bist, weil du sich für andere einsetzen willst. Wie Superman musst du nicht rumsitzen und warten, bis du gebraucht wirst, sondern kannst einfach dein Leben leben. Aber wenn die Gelegenheit kommt, wenn andere dich brauchen und du helfen kannst, dann sei bereit. Mach alles, was in deiner Macht steht und nutze deine Talente, sein stark und superhuman. Und dann gehst du zurück in dein normales Leben mit all deinen Problemen, bis du wieder gebraucht wirst.

Suche dir andere, die genauso sind wie du und fangt an, die Welt zu verändern. Vielleicht ist es eine große Kampagne, vielleicht auch nur eine kleine Geste. Es ist nicht für dich, sondern für andere. Es gibt so viele Möglichkeiten, etwas zu tun und wir können gleich damit anfangen. Wie Superhumans.

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