Ob man will oder nicht, bei Weihnachten gehören Geschenke irgendwie dazu. Kinder lieben es beschenkt zu werden und erwarten auch jede Menge Geschenke unter dem Christbaum. Erwachsene machen sich oft viel Stress um „die richtigen“ Geschenke für ihre Lieben zu finden und investieren viel Zeit und Geld hinein. Getreu dem Motto „Jede Gefälligkeit rächt sich“ schenkt man hin und her, obwohl man doch eigentlich ausgemacht hatte, sich nichts mehr zu schenken. Doch einmal angefangen kommt man aus dem Geschenke-Kreislauf nicht mehr heraus und muss mit entsprechenden Gegengeschenken antworten.
Ich persönlich liebe es, Menschen zu beschenken – und zwar nicht zu irgendwelchen Anlässen, sondern einfach so, ohne dass es jemand von mir erwartet. Da gibt es die verschiedensten kleinen und großen Geschenke: Süßigkeiten, Bilder, selbst geschriebene Postkarten und in der Adventszeit selbst gebastelte Sterne und einen Adventskalender. Meistens bekomme ich auch keine Geschenke zurück, aber das macht mir nichts aus. Eines der wertvollsten Geschenke, die ich anderen gebe ist meine Zeit, in dem ich etwas für andere tue oder mit ihnen rede/ schreibe.
Am schönsten ist es, wenn man beschenkt wird, ohne es zu erwarten oder zu wissen. Man ist überrascht und freut sich darüber, dass jemand anderes einem eine Freude macht.
Jesus ist der beste Geschenke-Geber den es gibt. Der hat das ja schließlich erfunden 😉 Seine Geschenke kommen oft unerwartet und sind manchmal wertvoller als auf den ersten Blick sichtbar.
So manch ein unerwartetes Geschenk bekam ich in den letzten Wochen von Jesus. Wie Gott sich kümmert erzählte ich ja bereits. Doch er ging noch einen Schritt weiter und wurde konkreter.
Eine der wenigen Uni-Veranstaltungen, die so lag, dass ich an einem Freitag nicht um 18Uhr zum Mädchenkreis zu Hause sein würde, war geschlagene zweieinhalb Stunden eher aus als geplant. So konnte ich um 15Uhr schon heim fahren statt um 17:30Uhr und schaffte es locker, rechtzeitig im CVJM zu sein.
Wer hätte gedacht, dass bei meiner einzigen Wochenend-Veranstaltung in diesem Semester der Sonntag wegen privater Gründe der Dozentin ausfällt und auch der Samstag früh genug aufhört, dass ich pünktlich in Naila sein konnte, um einen genialen Jugendgottesdienst im CVJM zu erleben, den ich eigentlich verpasst hätte, wenn alles nach Plan gelaufen wäre?
Oder wie wäre es mit dem Geschenk eines genialen Gespräches über Gott und das Leben? Nie wäre ich darauf gekommen mit zwei Personen, die ich kaum kenne, so lange und so tiefgründig über Jesus zu reden und so viel Segen und Ermutigung daraus zu erfahren. Wir sind aus unterschiedlichen Gemeinden, Regionen, Hintergründen und Studiengängen, mit unterschiedlichen Erfahrungen und Erwartungen – das machte alles gar nichts, denn jeder von uns dreien liebt Jesus und das war genug.
So konnten wir uns austauschen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen und uns gegenseitig Mut machen. Ein Mensch mit einer authentischen, genialen Begeisterung für Jesus, der vieles genauso sieht und ähnlich erlebt wie ich und mir so zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg im Glauben bin, auch wenn um mich herum viele anders denken und handeln. Eine Person, fest davon überzeugt, dass Gott wirken kann und es auch konkret tut, dass das Gebet so wichtig ist und es nichts schöneres gibt, als ihr Leben mit Jesus zu leben und anderen davon weiterzusagen.
Ich habe kein einziges dieser Geschenke Gottes erwartet oder verlangt. Ganz im Gegenteil: eigentlich hatte ich mich damit abgefunden, die Veranstaltungen im CVJM zu verpassen und auch so schnell keine Leute in meinem Alter zu finden, die ähnlich denken wie ich, in gleichen Situationen stecken und mich mit nur einem Gespräch so beeindrucken, im Glauben ermutigen und mir Jesus so groß machen.
Jesus wusste allerdings, dass ich genau das brauchte. Und er schenkte mir unerwartet diese Situationen, um mich zu stärken und zu zeigen, wie sehr er mich liebt und das Beste für mich will.
Ich will bin dankbar für die kleinen und großen Geschenke Gottes in meinem Leben – sei es direkt durch sein Wirken oder durch andere Menschen, die ein Segen sind.
Geschenke unter dem Weihnachtsbaum sind ja ganz schön – aber am allerbesten sind die Geschenke, die vom Herzen Gottes kommen. Lass dich von ihm beschenken und du wirst Geniales erleben, das du nie erwartest hättest!
Photo Credit and Copyright: „Christmas presents under the tree“ by Alan Cleaver on flickr.com