Glaubst du was du weißt oder weißt du was du glaubst?
Wieso man überhaupt über seinen Glauben reden soll, habe ich dir ja bereits erklärt. Deswegen werden wir das Reden über Jesus im wahrsten Sinne des Wortes durchbuchstabieren, nämlich anhand dem Wort GESPRÄCH. Und los geht’s!
Zunächst beschäftigen wir uns ein bisschen damit, wie du dich darauf vorbereiten kannst, mit anderen über deinen Glauben zu Reden. Klar ist der einzelne Fall dann immer abhängig vom Gegenüber und den Umständen, aber eine gewisse Vorbereitung kannst du dennoch treffen, ohne jedes Detail planen zu müssen.
Der zentrale Punkt der Unterhaltung ist der Glaube. Genauer gesagt dein Glaube. Tatsache ist, dass jeder anders glaubt und sich das mit der Zeit auch verändern kann. Wahrscheinlich stellst du dir jetzt den Himmel und Gott ganz anders vor als als Kind und in ein paar Jahren wird sich deine Vorstellung wieder geändert haben.
Dein Glaube ist außerdem noch ein Ergebnis deiner Erziehung, deines Umfeldes, deiner Gemeinde und deiner Persönlichkeit. Je nachdem, welche Kirche/ Gemeinde du besuchst, hast du bestimmte Vorstellungen über manche Themen. Was die einen als Sünde bezeichnen würden, wäre für dich okay (z.B. finden die einen Christen Fantasy als sündhaft, andere wiederum sehen dieses Genre als Chance, christliche Werte zu vermitteln – siehe J.R.R. Tolkien und C.S. Lewis).
Wie du deinen Glauben lebst oder manche Aspekte behandelst, ist also ganz deine Sache. Andere Dinge jedoch sollten indiskutabel sein, nämlich genau die Punkte, die deinen christlichen Glauben überhaupt ausmachen. Und genau diese sind wichtig in ein Gespräch einzubringen.
Deswegen: Kannst du deinen Glauben kurz formulieren und dich aufs wesentliche konzentrieren?
Ich habe dabei so meine Schwierigkeiten. Was ist denn essentiell an meinem Glauben, was muss ich unbedingt erwähnen? Auf welcher Grundlage spreche ich überhaupt?
Es bringt auch nichts, nur einen Teil der Wahrheit zu nennen. Denn was wäre schon Jesu Tod ohne seine Auferstehung, seine Herrschaft ohne sein Dienen oder seine Liebe ohne seine Gerechtigkeit? Sich nur die schönen Teile herauspicken bringt nichts. Glaube an Jesus ist entweder ganz oder gar nicht. Nur an das Glauben, was einen passt geht nicht – man kommt ja auch entweder ganz oder gar nicht in den Himmel.
Versuche deinen Glauben so konkret wie möglich zu erfassen und nichts Wichtiges wegzulassen. Wenn du dir nicht sicher bist, lohnt es sich in der Bibel nachzusehen, wie dort zum Beispiel Paulus in seinen Briefen den Glauben zusammenfasst. Auch das Glaubensbekenntnis enthält wichtige Dinge, die unbedingt zum christlichen Glauben gehören.
Du redest also zunächst von deinem persönlichen Glauben an Jesus (denn es ist nun einmal eine persönliche Beziehung zu Jesus), aber anderen zu erklären, wie oft du Bibel liest oder in die Gemeinde gehst, bringt ihnen nichts. Sie müssen die Grundpfeiler deines Glaubens erfahren (und damit die den christlichen Glauben allgemein ausmachen), um zu wissen, worum es geht und was wichtig ist.
Petrus hat das so formuliert:
Seid jederzeit bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der euch auffordert, Auskunft über die Hoffnung zu geben, die euch erfüllt. (1.Petrus 3,15)
Also: erzähle von dieser Hoffnung in deinem Leben, vom wem sie kommt und wie man sie in Anspruch nehmen kann.