Casting Crowns ist eine bekannte Band in der christlichen Musik-Szene, deren Lieder überall gesungen und gespielt werden. Unter anderem gibt es von ihnen ein Weihnachts-Album „Peace on Earth“, auf dem sie klassische Weihnachtslieder aber auch selbst geschriebene Stücke präsentieren.
„I Heard the Bells on Christmas Day“ ist ein Lied, das auf einem alten Gedicht basiert. Seit ich dieses Lied kenne, höre ich es jedes Jahr in der Adventszeit rauf und runter. Und jetzt wird es höchste Zeit mal darüber zu schreiben, warum mir dieser Song so gut gefällt. Hör ihn dir doch mal an, dann verstehst du es vielleicht:
Na, gefällt er dir auch so gut wie mir? 🙂 Aber mir geht es nicht nur um die Musik, sondern natürlich auch um den Text.
Jemand erzählt, wie er an Weihnachten Glocken läuten hört. Nichts ungewöhnliches. Die Glocken erzählen von der Botschaft, die die Engel in der Weihnachtsgeschichte den Hirten auf dem Feld brachten: Friede auf Erden und den Menschen Gottes Wohlgefallen (Lukas 2,13-14). Der Erzähler hört die Glocken und verzweifelt: Es gibt doch gar keinen Frieden auf Erden – der Hass ist stark und zerstört diese Botschaft vom Frieden.
Die Glocken klingen weiter: Gott ist nicht tot und schläft nicht! Das Unrecht wird nicht bestehen bleiben, die Wahrheit wird siegen. Und während die Glocken weiter diese Botschaft hinaustragen verändert sich die Welt und der Erzähler stellt fest, dass die Glocken recht haben.
Zugegeben, diese Vergleiche sind ein bisschen verrückt, doch jedes Mal wenn die Zeile „God is not dead, nor does he sleep“ kommt, bringt mich das ins Nachdenken.
Ich wäre genau so wie der Erzähler in der Geschichte. Man kennt die Weihnachtsgeschichte von Jesus der auf die Welt kommt, um Frieden zu bringen und die Menschheit zu erlösen. Es ist schon Tradition – Weihnachten ist das Fest der Liebe und das Fest des Friedens. Engel, Glocken, Sterne, die Krippe und viele andere Dinge aus der Geschichte von Jesu Geburt werden als Symbole hergenommen oder einfach zur Deko umfunktioniert, die man in der Adventszeit überall sieht.
Und ich müsste dem Sprecher zustimmen: Es schaut nicht nach Frieden und Ruhe auf Erden aus – erst recht nicht in der Zeit vor Weihnachten. Man hört die ganze Zeit von Kriegen und Problemen in aller Welt. Hass ist und Egoismus gibt es überall. Außerdem hat der Kommerz das Weihnachtsfest statt zur friedlichsten zur stressigsten Zeit des Jahres gemacht. Geschenke müssen her – was schenke ich denn bloß? Jeder kennt den Stress der Adventszeit und ich habe ja auch schon davon geschrieben was Sache ist mit Weihnachten.
Wie oft habe ich in den letzten Tagen gehört: „Ich freue mich schon auf Weihnachten, da kann ich mich endlich mal ausruhen vom ganze Stress.“ Einige können es kaum erwarten, wenn Weihnachten vorbei ist, damit sie sich entspannen können von Geschenken, Essen und Feiern. Wenn ich das höre, dann macht mich das traurig und ich frage mich, wo denn dieser Friede auf Erden, den Jesus brachte, hin verschwunden ist. Ist dieser Friede überhaupt noch zeitgemäß???
JA! In der Adventszeit gibt es so viel, was nicht hineingehört. Doch es passieren auch Dinge, die beweisen, dass es immer noch Liebe in dieser Welt gibt, dass Frieden möglich ist und dass Gott nicht vergessen ist. Da sind Menschen, die selbstlos anderen helfen, die nicht genug haben oder Hilfe brauchen. Es wird gespendet, um vom eigenen Reichtum etwas abzugeben. Menschen setzen auf die verschiedensten Weisen ihre Talente ein, um anderen die frohe Botschaft von Weihnachten weiterzugeben. Durch Lieder, Filme, Texte, Geschichten, Bilder, Worte und Taten wird Liebe in die Welt hinausgetragen und an Jesus Christus, den Erlöser der Menschheit, erinnert.
Das Gute wird siegen, ja es hat bereits gesiegt. Und jede kleine Tat, die jemand aus selbstloser Liebe für einen anderen tut, beweist das. Es verändert die Welt, die voller Hass und Unfrieden ist. Es ist vielleicht kein „Weltfriede“ möglich, aber jeder einzelne kann diesen Frieden erfahren, den Jesus an Weihnachten brachte. Manchmal müssen wir uns dazu einfach nur richtig entscheiden. Vielleicht gegen den Stress der Vorweihnachtszeit und für ein paar ruhige Minuten um Zeit mit Jesus zu verbringen oder Menschen etwas Gutes zu tun. Das geht oft einfacher als wir denken. Wir müssen es nur tun.
Am Ende des Liedes werden wir aufgefordert: Öffne dein Herz und höre die Botschaft der Glocken. Das passiert nicht von selbst. Wir haben nicht einfach so Frieden. Wir müssen selbst aktiv werden. Jesus hat uns Frieden gebracht, aber ihn auch zu erfahren, das liegt an uns. Wir regen uns oft über alles auf, was nicht passt anstatt daran zu arbeiten, dass es besser wird. Wie viel Stress hat man in der Adventszeit – aber Dinge wegzulassen, um weniger Stress zu haben oder seine Prioritäten anders setzen, will man dann doch nicht. Und dann wundern wir uns, wo die besinnliche und friedliche Zeit bleibt.
Ich wünsche uns Frieden und Liebe in der Adventszeit und Ideen, wie wir das bekommen und an andere weitergeben können!