Wo kommst du denn her??

Wo kommst du denn her??

Vergangenen Samstag habe ich im Rahmen meines Praktikums bei einer Veranstaltung mitgeholfen. Die meisten anderen Mitarbeiter kannten mich nicht, deswegen fragten sie mich, wer ich denn sei und was ich machen würde.

Schon nach meinem ersten Satz kam meistens gleich die Frage: „Wo kommst du denn her?“ oder „Kommst du aus Franken?“

Mein Dialekt hat mich verraten. Beziehungsweise das rollende R, das bei uns in Franken üblich ist.

Kaum machte ich den Mund auf, wurde ich daran erinnert, dass ich nicht in Hessen aufgewachsen bin. Und ich wusste sofort, dass ich nicht zu Hause war. Ich war zwar immer noch in Deutschland, aber durch meinen Sprachstil fiel ich sofort auf und fühlte mich irgendwie fremd.
Es gab andere Dinge, die mich mit den restlichen Mitarbeitern gemeinsam hatte (zum Beispiel unseren Glauben an Jesus) und wir konnten gut zusammenarbeiten, aber die Herkunft unterschied uns einfach. Daran konnte auch niemand etwas ändern.

Wenn ich daheim in Franken bin, fragt niemand, woher ich komme. Mein Dialekt ist mir auch nie so stark aufgefallen, bevor ich nicht aus Franken raus bin und mich andere Leute ständig darauf ansprachen.

Diese ganze Situation hat mich an zwei Dinge erinnert:

1. Ich habe ein zu Hause
Es gibt einen Ort, an dem ich daheim bin und wo ich hinpasse. Dort bin ich nicht fremd.

2. Ich gehöre hier nicht her
Dabei meine ich jetzt nicht Hessen, sondern diese Welt.

Aber unsere Heimat ist der Himmel, wo Jesus Christus, der Herr, lebt. (Philipper 3,20)

Dies hat Paulus an die Gemeinde in Philippi geschrieben, um ihnen deutlich zu machen: ihre Heimat ist nicht auf der Welt, sie sind hier eigentlich nur Fremde. In vielen Übersetzungen steht anstatt „Heimat“ das Wort „Bürgerrecht“ (z.B. Luther, Gute Nachricht, Elberfelder).

Als Christ gehöre ist diese Welt also nicht mein richtiges zu Hause. Ich kann hier gut leben, mich einbringen, Spaß haben und mich wohl fühlen – aber meine Heimat ist der Himmel, bei meinem Herrn Jesus Christus.

Das soll nicht nur mir bewusst sein, das sollen auch andere mitbekommen! Genau wie mein Dialekt sofort auffällt, soll auch auffallen, dass ich fremd bin und „anders“ als diese Welt.

Statt Egoismuss will ich Selbstlosigkeit üben.
Statt zu verurteilen will ich gnädig sein.
Statt Streit zu suchen will ich Frieden stiften.
Statt Traurigkeit soll meinem Leben voll Freude sein.
Statt Ungeduld will ich versuchen, Geduld zu haben.
Statt rücksichtslos zu sein will ich auf andere achten.
Statt zweifelhaft will ich vertrauenswürdig sein.
Statt zu herrschen will ich dienen.
Statt dem Bösen Raum zu geben soll das Gute in meinem Leben herrschen.
Statt Hass will ich Liebe säen.
Statt selbst mein Leben in die Hand zu nehmen, will ich mich von Gott leiten lassen.

Ich bin eine Bürgerin des Himmels und ich will, dass es auffällt die Leute ins Fragen kommen: „Wo kommst du denn her? Warum bist du irgendwie anders?“

 

Bibelvers aus der Neues Leben-Übersetzung, Quelle: bibleserver.com (http://www.bibleserver.com/text/NLB/Philipper3)

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